Freitag, 2. März 2012

Testrezept "Haselnuss und Mandel - Notfallkuchen" aus"Der Geschmacksthesaurus"

Der Geschmacksthesaurus: Ideen, Rezepte und Kombinationen für die kreative Küche


500 Seiten 
ISBN-13: 9783827010063
25 Euro

Warum schmeckt gerade Apfel und Zimt so gut zusammen, Käse und  Weintraube oder auch Schokolade und Chili?  Die Antwort darauf liefert Niki Segnit mit ihrem Geschmacksthesaurus: Sie teilt 99 Lebensmittel in verschiedene Kategorien wie senfig, erdig, fruchtig, paart sie miteinander und kommentiert die Ergebnisse in kleinen unterhaltsamen Beiträgen. Da wird Gurke mit Minze kälter als ein Auftragskillerpärchen und Avocado mit Limette zu Lee Hazlewood und Nancy Sinatra, die »Some Velvet Morning« singen, wobei Lee die samtige Avocadonote beisteuert und Nancy den hohen Limettenton, der die Weichheit genau dann durchdringt, wenn es allzu gemütlich wird. 

Mit literarischen Anekdoten, leckeren Rezepten und persönlichen Präferenzen ist der Thesaurus eine gelungene Mischung aus Aromalexikon, Kochbuch und Reisebericht und eignet sich als unterhaltsame Bettlektüre ebenso wie als ernstzunehmende Rezeptesammlung. 

"Lehrreich und inspirierend, praktisch und witzig...
ein überzeugendes kleines Meisterwerk

NIKI SEGNIT hat höchstens einmal eine  Kartoffel geschält, bis sie mit  Anfang zwanzig ihre Leidenschaft fürs Kochen entdeckte. Seitdem experimentiert sie in ihrer Küche mit den unterschiedlichsten Zutaten und kocht auch gern einen Monat lang nur die Nationalgerichte eines Landes. Sie schreibt eine Kolumne für die Times und lebt mit ihrem Mann in London.  

Die Kapitel des Buches:
  • Einleitung
  • Geröstet
  • Fleischig
  • Käseartig
  • Erdig
  • Senfartig
  • Schweflig
  • Maritim
  • Lake + Salz
  • Grüne + Grasaromen 
  • Würzig
  • Waldig
  • Frisch-fruchtig
  • Mild-fruchtig
  • Zitrusaromen
  • Von Strauch + Hecke
  • Blumig-fruchtig
  • Rezeptregister
  • Allgemeines Register
  • Register der Geschmackspaarungen
Ein rundum interessantes Buch mit einer Unmenge an Informationen zum Thema Geschmack, was passt wozu und warum tut es das..... dazu noch eine Menge an Rezepten - das Buch ist ein Schatzkästlein an Wissen und Ideen.
4851 geschmackliche Paarungen geebn sich im Buch ein Stelldichein, liebevoll und äußerst eloquent beschrieben finde ich Kombinationen über Kombinationen, viele davon ergänzt durch Rezepte, durch Koch- und Zubereitungstipps, durch Geschichten und Anekdoten rund um die Geschmackserlebnisse.


Beispielrezept und Bespielpaarungen:
  • Schokolade und Mandel
  •  Erdnuss und Kokosnuss
  • Huhn und Pastinake
  • Schwein und Grapefruit
  • Blutwust und Ei
  • Leber und Rote Bete
  • Rind und Birne
  • Ziegenkäse und Anis
  • Pilze und Minze
  • Brunnenkresse und Ei
  • Kohl und Rind
  • Meeresfrüchte und Lamm
  • Anis und Apfel
  • Gurke und Schwein
  • Chili und Knoblauch
  • Butternusskürbis und Chili
  • Walnuss und Knoblauch
  • Artischocken -Erbsen-Pastete
  • Gebratener Eierreis
  • Chili-Fritten
  • Rosmarineis
  • Lamm mit Kardamon
  • Ungarische Kirschsuppe
  • Joghurt mit gekochtem Ei und Salbei
  • Minze-Knoblauch-Dhal

Mein Fazit zum Buch:
Der Geschmacksthesaurus: Ideen, Rezepte und Kombinationen für die kreative Küche
ist ein interssantes Buch mit unglaublich vielen Informationen. Hier liegt fundiertes Wissen zugrunde, dennoch konnte mich das Buch nicht wirklich begeistern. Das mag an meiner eher bodenständig-paktischen Einstellung liegen, an meiner Vorliebe für die Hausmannskost, für´s Einfach und dennoch Leckere. Trotzdem eine Empfehlung für diese Buch - es bietet grundsätzliches Wissen rund um das, was wir als "Geschmack" beim täglichen Kochen und Essen wahrnehmen.

Testrezept:
Ich habe dieses Rezept im Originaltext dem Buch entnommen - so bekommt ihr meines Erachtens einen guten Eindruck vom Stil des Buches.

"Haselnuss und Mandel - ein Notfallkuchen"
"Der Kuchen für Notfälle. Es gehört zu den Paradoxien des Alltags, dass das dringende Bedürfnis nach Kuchen sich häufig unter Umständen einstellt, in denen man sich weder in der Lage sieht, einen zu backen, noch rasch hinauszugehen, um einen zu kaufen. Idealerweise sollte man die folgenden Zutaten (mit einem kleinen Hammer in der Nähe) unter Glas aufbewahren, mich allerdings brachte erst ein verzweifelter Akt der Improvisation auf die folgende Kombination. Aus den Tiefen meiner Kühltruhe förderte ich ein Ciabatta-Brötchen zutage, taute es im Toaster auf, beträufelte es mit Haselnussöl, bestreute es mit einigen Mandeln und Rosinen, die ich aus dem Müsli meines Gatten geklaubt hatte, drückte es zusammen und verschlang es noch warm. Und es war verblüffend - mit seinem Geschmack irgendwo zwischen Früchtekuchen und pain au chocolat und ohne die widerwärtige Pappsüße beider. Die Luftlöcher des Brötchens entpuppten sich als perfekte Taschen für die Früche und Nüsse und machten es noch früchtekuchenähnlicher."

Ich wünsche guten Appetit !

Keine Kommentare: