Donnerstag, 28. April 2011

Buchtipp: So schmecken Wildpflanzen, Ulmer Verlag


So schmecken Wildpflanzen
Die Fakten
295 Seiten, durchgehend bebildert, Ulmer Verlag
Unkraut? - oder leckeres Wildkraut?

Schön, freundlich, zart, harmonisch - das war mein erster Eindruck des Buches, mit dessen Hilfe ich mich an die Wildkräuterküche herantasten will.

Die Kategorien des Buches:
Einleitung
Frühling
Sommer
Herbst
Grundrezepte
Anhang
und ein zusätzliches Minibüchlein - der "Wildpflanzen-Wegbegleiter" für die Hosentasche zum Erkennen und Sammeln.

Die Einleitung nimmt den Leser an die Hand, erzählt kurz das Anliegen des Buches und stellt den "Meister der Aromen", Meinrad Neunkirchner vor. Richtig los geht es dann mit dem Kapitel "Wildpflanzen sammeln" - Tipps zu den Pflanzen, wie beginnen, wie sammeln, wo sammeln, ein Saisonkalender sagt mir, wann ich was sammeln kann.
Jedes Wildkraut will besonders behandelt werden, darüber gibt das Kapitel "Wildpflanzen verarbeiten" auskunft, ebenso wie die "Kleine Kochkunde".
"Küchenlatein" und "Küchenösterreichisch" erläutern Begriffe wie Jus oder Fisolen, bevor es dann endlich losgeht mit dem Frühling und seiner Kräutervielfalt. Jedes Kraut wird einzeln im Porträt vorgestellt mit lateinischer Bezeichnung und Namensalternativen.
Die Rezepte werden ergänzt durch wunderbar gelungene Fotos, seien es nun Bilder des Krauts oder des fertigen Gerichtes,  die Zutatenlisten sind überschaubar, die einzelnen Arbeitsschritte sind gut erklärt und für jeden interessierten Koch nachvollziehbar.
Unser Garten ist im Frühjahr stets ein Meer von Löwenzahnblüten - und ich muss sagen, der Löwenzahnsalat mit gebratenem Lauch und knusprigen Speck war gut, richtig gut. Und - für die Hasen meiner Neffen bleibt immer noch genug an Löwenzahn über - so waren wir also alle zufrieden!
Ob Löwenzahneis, Seesaibling mit Waldkerbelsalz und grünem Spargel oder eingelegte Semmelstoppelplze - jedes der Rezepte wird ergänzt durch Tipps, sei es nun ein Weintipp, ein Rat zur Lagerung und Haltbarkeit oder ein Hinweis auf verschiedene Verwendungsmöglichkeiten.
Der Sommer widmet sich unter anderem dem Beifuß, der Haselnuss und dem Spitzwegerich, im Herbst macht ein Rezept für kandierte Hagebutten, eine Gewürzbirne mit Sanddorn oder Vogelbeer-Cremeschnitten Lust auf´s Sammlen und Ausprobieren.
Die Grundrezepte  - von Blätterteig über Eisgrundmassen hin zu Fonds, Brot und Vinaigrette - sind ausführlich und sehr gut beschrieben.
Das  Rezeptverzeichnis liefert den Inhalt in Kategorien, das Stichwortverzeichnis in Zutaten und den Abschluss bildet das Pflanzenverzeichnis, so dass die Suche nach Rezepten ein Leichtes ist.

Mein Fazit zum Buch:
So schmecken Wildpflanzen  ist ein tolles Buch für jeden, der sich mit Wildkräutern und deren Verwendung in der Küche beschäftigen will. Es liefert wunderbare Rezepte abseits von der altbekannten Brennnesselsuppe, die Rezepte sind fein und werden gehobenen Ansprüchen gerecht.
Die Fotos sind appetitlich und schön - der Fotograf Thomas Apolt hat hier hervorragende Arbeit geleistet. Das Buch lädt ein zum Blättern, Schauen und Schmökern - für mich eine klare Empfehlung für jeden, der die Wildpflanzenküche für sich entdecken möchte.

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